cortical linguistics
Günter Kochendörfer
Kortikale Linguistik
Abstract
Das wesentliche Problem, das die Spracherwerbsforschung bisher behindert hat, ist, dass die neuronalen Voraussetzungen, die Repräsentationen von Inhalten allgemein betreffen, nicht geklärt worden sind. Das Gehirn kommt, abgesehen von vagen Schlussfolgerungen aus bildgebenden Verfahren und der Auswertung bestimmter Pathologien, in der Spracherwerbsforschung nicht vor. Ohne ausreichend brauchbare Vorstellungen über die Grundlagen der Repräsentation von Informationen im Gehirn bleiben auch die Lernprozesse im Rahmen des Spracherwerbs dunkel.
Wenn man die im Projekt "Kortikale Linguistik" erarbeiteten Grundlagen für Repräsentation und Lernprozesse voraussetzt, erscheint der natürliche Erstspracherwerb insofern als besonders, als er in einem Kortex stattfindet, der in mehr oder weniger großen Umfang noch nicht durch Information belegt ist.
Konsequenz ist ein spezifischer Verlauf, der in allen natürlichen Sprachen zu beobachten ist und den es linguistisch zu erklären gilt.
Letzte Änderung 15. 6. 2011